"Hèn mà còn nhận ra mình là thằng hèn, là hèn tử tế. Hèn mà ngậm miệng ăn tiền là hèn nhơ bẩn.
Hèn mà ngậm máu phun người là hèn bất nhân. Hèn bán đất bán nước thì trời tru đất diệt"
(Phạm Chuyên)

Dienstag, 12. April 2011

Drogendealer waren immer freundlich

Von Hagen Stegmüller 

Kupferzell - Es ist ein Prozess der Superlative: die größte Rauschgiftmenge, die meisten Angeklagten, die höchste Zahl an Verhandlungstagen. Sieben Vietnamesen und ein Deutscher stehen derzeit vor dem Heilbronner Landgericht, weil sie von Kupferzell aus den Anbau und Verkauf von mehreren hundert Kilo Marihuana steuerten. Gelenkt wurde das Drogen-Imperium aus einem unscheinbaren Häuschen in Belzhag heraus. Nur wenige Nachbarn ahnten etwas.

Verdacht geschöpft

"Die waren immer freundlich", erinnert sich eine Anwohnerin aus dem Schafhofweg. Schon 2006 hätten sich die Vietnamesen in dem renovierungsbedürftigen Haus eingemietet, auch Kinder seien dort ein- und ausgegangen. Irgendwann habe sie jedoch Verdacht geschöpft. "Die sind mit ihrem Kleinbus immer so nah ans Haus rangefahren, dass alles verdeckt war", berichtet die Nachbarin. Dabei rechnete die Frau allerdings nicht damit, dass bei diesen Aktionen kiloweise frisch geerntetes Cannabis in den Transporter verladen wurde. Das Rauschgift stammte von einer Marihuana-Plantage im Keller des Hauses.
Nur ein Ehepaar aus der Nachbarschaft wusste Bescheid. Eines Tages hatten Drogenfahnder des Landeskriminalamts geklingelt und darum gebeten, auf dem Küchensims eine Videokamera installieren zu dürfen. Ein Jahr lang blieb die Kamera auf das Haus der Vietnamesen gerichtet, zudem beschatteten zwei Ermittler immer wieder das Gebäude. "Man hat gesehen, wie sie mit ihrem Laptop im Auto sitzen", erzählt eine andere Anwohnerin, die nicht eingeweiht war. Sie habe sich dann schon gedacht, dass die Männer in dem Zivilfahrzeug Polizisten seien.
Im August schlug die Kripo zu. Zeitgleich verhaftete sie in Rheinland-Pfalz, im Main-Tauber-Kreis und in Belzhag Mitglieder der Drogenbande. "Auf einmal wimmelte es in unserer Straße von Polizisten", erinnert sich eine 39-jährige Anwohnerin, die 30 Meter entfernt wohnt. Ermittler seien in Overalls und Plastikhandschuhen herumgelaufen, um Spuren zu sichern.
Teure Autos

Bis dahin hatte die Frau ihre vietnamesischen Nachbarn ebenfalls als freundliche, ehrbare Menschen eingeschätzt: "Es hieß immer, sie hätten bei Bretzfeld ein Restaurant." Auf jeden Fall hätten die Asiaten immer teure Autos gefahren, am liebsten Mercedes. "Einmal war die ganze Straße voller Limousinen", erzählt die Frau.
Ein Detail ist der 39-Jährigen noch gut in Erinnerung: "Die Leute machten oft Feuer. Es hat immer so verbrannt gerochen." Zuvor hatten die Vietnamesen brav den Rasen gemäht, das Gras aufgeschichtet und angezündet. Den Brennwert erhöhten die Mieter, in dem sie die Pflanzenreste aus ihrer Marihuana-Produktion untermischten.

Hintergrund: Besitzerin alarmiert

„Mir kam die Sache mit den Vietnamesen seltsam vor“, erzählt eine Nachbarin. Sie informierte deshalb die Besitzerin des vermieteten Hauses. Die Frau aus dem Raum Hall sei dann auch gekommen, von den Mietern aber nicht eingelassen worden. Ihre Miete sollen die Vietnamesen aber immer pünktlich bezahlt haben.

Fahnderin sagt aus

Am Freitag wird der Prozess gegen die Betreiber der insgesamt vier Drogenplantagen fortgesetzt. Bislang haben alle acht Angeklagten die Aussage vor dem Landgericht verweigert. Nicht einmal zur Person machen sie Angaben. Nun soll als erste Zeugin eine Drogenfahnderin des Landeskriminalamts gehört werden. has


http://www.stimme.de/hohenlohe/hz/sonstige;art31503,2111630