"Hèn mà còn nhận ra mình là thằng hèn, là hèn tử tế. Hèn mà ngậm miệng ăn tiền là hèn nhơ bẩn.
Hèn mà ngậm máu phun người là hèn bất nhân. Hèn bán đất bán nước thì trời tru đất diệt"
(Phạm Chuyên)

Samstag, 26. März 2011

Deutsches Know-how für vietnamesische Schildkröte

Von Jörg Schurig, dpa 

24.03.2011-Dresden/Hanoi- Für Hanoi-Touristen ist der Hoan-Kiem-See ein Muss. Tierfreunde halten vor allen nach einer seltenen Spezies Ausschau: der Jangtse-Riesenweichschildkröte. Eines der vom Aussterben bedrohten Tiere lebt in dem etwa 13 Hektar großen See. Der Legende nach hat eine Schildkröte im 15. Jahrhundert dem Nationalhelden Le Loi ein Schwert überreicht, mit dem er Vietnam von der Jahrhunderte währenden Fremdherrschaft der Chinesen befreite. Manche Vietnamesen glauben, dass die im Hoan-Kiem-See lebende rund 1,90 Meter lange Schildkröte die Überbringerin der kriegerischen Botschaft war. Die Wissenschaft taxiert das Exemplar allerdings auf maximal 100 Jahre.

Celia Hahn, Wissenschaftlerin am Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten der Technischen Universität (TU) Dresden, hat sich dem gepanzerten Riesen von Berufs wegen genähert. Die TU war 2009 an einem vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt beteiligt. Der Schlamm solle mit einem in Deutschland entwickelten «Unterwasserstaubsauger» Schicht für Schicht abgesaugt und einer Presse zugeführt werden, erklärt Hahn. Rund ein Jahr werde es dauern, große Teile des Hoan Kiem zu entschlammen.    

Der Name des Saugers - «Sediturtle» - steht für Sediment und Schildkröte. Das schlammige Sediment des Sees hat den Lebensraum des Tieres immer mehr eingeschränkt. Ein Probelauf der Technik am Fischteich der Ho-Chi-Minh-Gedenkstätte war im Juni 2009 erfolgreich. Doch seitdem ist das Vorhaben ins Stocken geraten. Die Anlage steht seit Monaten ungenutzt am Seeufer.    

Wunden der Schildkröte haben die Verwaltung in Hanoi aufgeschreckt. Celia Hahn vermutet, dass sich das Tier an einem Kabel verletzte. Unlängst scheiterte der Versuch, die Riesenschildkröte (Rafetus swinhoei) einzufangen und zu versorgen. Celia Hahn hat die heilige Schildkröte mehrfach fotografiert und ihren Lebensrhythmus studiert. In aktiven Phasen tauche sie alle drei Minuten zum Atmen auf, in Ruhepausen nur etwa alle 20 Minuten.    Hahn vermutet auch finanzielle Gründe hinter dem Zögern des Umweltamtes in Hanoi und glaubt, dass keiner die Verantwortung übernehmen will. Anfang 2010 hatte die Stadt bereits entschieden, den «Sediturtle» zu kaufen. Die Deutschen machten vietnamesische Fachleute fit für den Einsatz. «Alle Lichter standen auf Grün», sagt Hahn. Doch nun geht es nicht weiter. Demnächst will Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) am Hoan-Kiem-See auftauchen. Ob er die Vietnamesen überzeugen kann, bleibt unklar.

Glücklicherweise richten sich die Hoffnungen der Tierfreunde nicht nur auf «Ihre Heiligkeit» in Hanoi. Eine Jangtse-Riesenschildkröte wurde 2008 in einem See nahe der vietnamesischen Hauptstadt entdeckt und vor einem Verkauf an ein Restaurant bewahrt. Der Zoo Suzhou in China beherbergt ein Pärchen der bedrohten Art und versucht eine Nachzucht. Ein erster Versuch scheiterte 2008: Weil die Tiere falsch ernährt wurden, geriet die Eierschale zu weich.

www.greenpeace-magazin.de