Angst vor nuklearer Katastrophe nach Beben in Japan
Bei der schweren Explosion im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 ist offenbar weniger radioaktive Strahlung ausgetreten als befürchtet. Nach einem anfänglichen Anstieg der Radioaktivität an der Unglücksstelle hätten die Behörden nun eine Abschwächung in den vergangenen Stunden beobachtet, meldet die Internationale Atomenergiebehörde IAEA unter Berufung auf japanische Behörden. Die Explosion sei den japanischen Angaben zufolge außerhalb der Sicherheitshülle geschehen.
Derweil sind in dem Atomkraftwerk neue Probleme aufgetreten. Wie die japanische Atomsicherheitsbehörde mitteilte, fiel an einem weiteren Reaktor der Anlage das Notkühlsystem aus. Daher sei es nun dringend nötig, einen Weg zu finden, wie der Reaktor 3 mit Wasser versorgt wird, sagte ein Behördenvertreter auf einer Pressekonferenz.
Japans Premierminister Naoto Kan hatte bereits zuvor angeordnet, das Gebiet in einem Umkreis von 20 Kilometern um das Atomkraftwerk zu evakuieren. Mehr als 140.000 Menschen wurden nach Angaben der IAEA bereits in Sicherheit gebracht. Die Rettungsmaßnahmen dauern weiter an.
Unklarheit über mögliche Kernschmelze
Unklar ist weiterhin, ob es in einem der Reaktorblöcke zu einer Kernschmelze gekommen ist. Die zuständigen japanischen Behörden widersprechen sich oder halten sich bedeckt. Zunächst hatte ein Behördensprecher berichtet, dass eine "Kernschmelze begonnen" habe. Auf diese Aussage berufen sich mehrere japanische Fernsehsender und der ARD-Korrespondent Robert Hetkämper in Tokio. Inzwischen ist der Behördensprecher jedoch von der Bildfläche verschwunden.http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima136.html