"Hèn mà còn nhận ra mình là thằng hèn, là hèn tử tế. Hèn mà ngậm miệng ăn tiền là hèn nhơ bẩn.
Hèn mà ngậm máu phun người là hèn bất nhân. Hèn bán đất bán nước thì trời tru đất diệt"
(Phạm Chuyên)

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Selbstverbrennungen in Tibet: Feuer gegen China - und den eigenen Körper

 
AFP Tibetische Mönche protestieren gegen die chinesische Vorherrschaft
 
Spiegel-Online, 16.10.2011

Schon wieder hat sich in Tibet ein Mönch selbstverbrannt - aus Protest gegen die Unterdrückung durch China. Die KP-Führung geht hart gegen Klöster vor: Die Mönche müssen zu Schulungen, auf denen der Dalai Lama als "Lügner" beschimpft wird.


"Tibet braucht Freiheit" soll der ehemalige Mönch gerufen haben, bevor er sich am Sonnabend auf der Hauptstraße der Kreisstadt Aba selbst anzündete. Polizisten löschten das Feuer, über den Zustand des 19-jährigen Tibeters Norbu Damdrul ist bislang nichts bekannt. Er ist der letzte in einer Reihe von tibetischen Mönchen, die aus Protest gegen die chinesische Vorherrschaft in ihrer Heimat versuchten, sich das Leben zu nehmen.

Insgesamt zündeten sich in der Region Aba in der Provinz Sichuan seit März, soweit bekannt, acht junge Tibeter an, mindestens zwei überlebten. Alle gehörten dem Kloster Kirti an, wie Tibet-Aktivisten im Ausland berichten. In diesem religiösen Zentrum der Tibeter, das 1870 gegründet wurde, sollen über 2000 Mönche leben.

Damit haben die Proteste gegen Peking eine neue Qualität erreicht. Wie einst in Vietnam, als sich in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts buddhistische Mönche aus Protest gegen die Regierung mit Benzin übergossen und in Brand steckten, scheinen nun junge Tibeter keinen anderen Ausweg als den Freitod zu sehen.

Pekings Religionsfunktionäre fürchten, die Selbstmordaktionen könnten sich zu einer Massenbewegung ausweiten und Unruhen in der Region auslösen. Kaufleute in dieser Gegend, die überwiegend von Tibetern bewohnt ist, sollen aus Anteilnahme ihre Läden bereits einmal für drei Tage geschlossen haben.

Auf Schulungen wird der Dalai Lama als Lügner beschimpft
 
Mönche des Klosters Kirti hatten sich auch im Frühjahr 2008 an den Protesten beteiligt, die damals zunächst als anti-chinesische Unruhen in Lhasa begannen und sich schnell auf tibetisch besiedelte Orte in den angrenzenden Provinzen Qinghai und Sichuan ausbreiteten.

Seither kontrollieren die Behörden die Klöster noch stärker als zuvor. Die Mönche werden gezwungen, an politischen Schulungen teilzunehmen, in denen der Dalai Lama als "Verräter" und "Lügner" beschimpft wird. Rund 300 sollen vor wenigen Monaten von den Behörden abtransportiert worden zu sein. Die Stimmung ist, wie Anwohner berichten, inzwischen nicht nur in Kirti, sondern auch in anderen Klöstern deprimiert sein, da keinerlei Anzeichen für eine versöhnlichere Politik von Seiten Pekings zu erkennen sind.

Im Kirti-Kloster scheint die Situation besonders schwierig zu sein. Wegen "willkürlicher Verhaftungen und "unglaublich schwerer Urteile auf Grund von falschen Behauptungen und Vorwürfen" gleiche es mittlerweile fast einem Gefängnis, klagte jetzt der im indischen Exil lebende Abt, Kirti Rinpoche. Die eigenen Unterrichtsprogramme seien verboten worden. Außerhalb des Klosters werde die tibetische Religion und Kultur in solch "undenkbarer Weise unterdrückt", dass Menschen "lieber sterben als weiterleben".

In Sichuan (die Tibeter nennen die Region Amdo) sollen Beamte in jüngster Zeit tibetischen Familien Geld geboten haben, damit sie ihre Söhne nicht in die Klöster schicken. Die Polizei hat mittlerweile in zahlreichen Klöstern Stützpunkte errichtet, viele Gebäude werden mit Kameras überwacht. Diese werden von sogenannten "Demokratischen Verwaltungskomitees" geleitet, in denen Mönche, Religionsbeamte und Polizisten sitzen.

Die KP will bei der Wahl des neuen Dalai Lama mitreden
 
Seit dem Aufstand 2008 sind viele der tibetischen Siedlungsgebiete für ausländische Journalisten gesperrt, mehr Soldaten und Polizisten wurden dort stationiert. Die Patrouillen tragen neuerdings auch Feuerlöscher bei sich, berichten Anwohner. Die Selbstverbrennungen fallen in eine Zeit großer Unsicherheit. Bislang weiß niemand, wie es weitergehen soll. Viele Tibeter fragen sich besorgt, was nach dem Tod des Dalai Lama, der im indischen Exil lebt, geschehen wird. Die KP dürfte versuchen, einen ihr genehmen Nachfolger einzusetzen - sowie sie es bei dem zweitwichtigsten religiösem Führer, dem Panchen Lama, bereits getan hat.

Nach der Tradition der in Tibet lebenden "Gelbmützen", deren religiöser Anführer der Dalai Lama ist, muss eine Reinkarnation des Nachfolgers in einem komplizierten Verfahren unter den Kindern einer bestimmten Region gefunden werden.

Der 76-jährige Dalai Lama scheint von dieser Jahrhunderte alten Prozedur nun allerdings abweichen zu wollen. Er sprach jüngst nicht mehr von "Reinkarnation", sondern von "Emanation" - ein Verfahren, in dem er selbst seinen Nachfolger bestimmen könnte. Damit will er verhindern, dass sich die KP in die Suche nach einem neuen Dalai Lama einmischt. 

SpiegelOnline

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Anti-China-ProtesteSelbstverbrennungen in Tibet nehmen zu
Focus-Dienstag, 18.10.2011
 
Proteste, Selbstverbrennungen und Schüsse: Die Zwischenfälle in den tibetischen Gegenden in Südwestchina nehmen zu. Allein in diesem Monat gab es fünf Selbstverbrennungen – zuletzt nahm sich eine junge buddhistische Nonne das Leben.
 
Die etwa 20 Jahre alte Nonne Tenzin Wangmo habe sich nahe ihrem Kloster Mamae Dechen Choekhorling drei Kilometer außerhalb der Stadt Ngaba (Aba) angezündet, wie die in London ansässige Organisation Free Tibet am Dienstag berichtete. Brennend habe sie nach religiöser Freiheit und der Heimkehr des im indischen Exil lebenden Dalai Lamas gerufen, berichtete Free Tibet unter Berufung auf exiltibetische Quellen. Andere Nonnen hätten ihre Leiche in das Kloster getragen, obwohl chinesische Sicherheitskräfte die Herausgabe gefordert hätten.

Es war die neunte Selbstverbrennung in der tibetischen Region der Provinz Sichuan seit März und die fünfte allein in diesem Monat. Dabei sind vier Tibeter ums Leben gekommen.

Schüsse auf Demonstranten

Bei einem Protest hätten ferner chinesische Sicherheitskräfte zwei Tibeter niedergeschossen. Ihr Schicksal sei unbekannt, berichte Free Tibet. Die Demonstranten in Khekor (Kege) hätten „Freiheit für Tibet“ und die Rückkehr des Dalai Lamas, des religiösen Oberhauptes der Tibeter, gefordert. Der neue politische Führer der Exiltibeter, Regierungschef Lobsang Sangay, sah klare Zeichen für die „tiefe Verbitterung und Verzweiflung“ der Tibeter. Die Probleme müssten dringend an der Wurzel angepackt werden.

„Die Unruhen in Tibet weiten sich aus und eskalieren“, sagte Stephanie Brigden von Free Tibet. „Die Zahl und Häufigkeit der Selbstverbrennungen ist beispiellos.“ Informationen aus der Region deuteten darauf hin, dass noch mehr Tibeter zum Selbstmord bereit seien, um auf die anhaltenden und brutalen Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen, unter denen die Tibeter litten. Dabei sei die Selbstverbrennung keineswegs eine traditionelle Form des Protests.

China geht hart vor

Die erste Selbstverbrennung geschah im März aus Anlass des dritten Jahrestages der schweren Unruhen der Tibeter von 2008, bei denen damals in Ngaba 13 Tibeter erschossen worden waren. Free Tibet sprach von einer „übertriebenen Reaktion“ der chinesischen Behörden, indem daraufhin viele Truppen stationiert worden seien, Menschen willkürlich festgenommen, Straßensperren errichtet, Häuser durchsucht sowie Internet- und andere Kommunikationsmöglichkeiten zeitweise unterbrochen worden seien.
 
Schätzungsweise 300 Mönche des Kirti-Klosters, das im Zentrum der Spannungen steht, seien zwangsweise zur „patriotischen Erziehung“ geschickt worden. Sechs Mönche seien im Zusammenhang mit den Selbstverbrennungen zu Haftstrafen verurteilt worden. Die Zahl der Mönche in dem Kloster sei von 2500 im März auf 600 gefallen, berichtete Free Tibet. Allein sieben der acht Mönche, die sich bisher selbst angezündet hatten, stammten von dem Kirti-Kloster.