Von Dieter Sieckmeyer
Am Montag begann der Prozess um den brutalen Mord an einem Vietnamesen.
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Auf dem Tüv-Gelände am Derendorfweg fand das brutale Verbrechen statt. Gestern begann der Prozess.
Neuss. Der Todeskampf
des 59-jährigen Vietnamesen dauerte mindestens zehn Minuten. So lange
sollen Dennis E. (18) und sein Kumpel Sven Wilhelm K. (38) auf das am
Boden liegende Opfer eingetreten und -geschlagen haben. Am 27. März fand
ein Trödelhändler die Leiche des Mannes um 5 Uhr morgens auf dem
Tüv-Gelände.
Seit Montag müssen sich die beiden Angeklagten wegen Mordes vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten.
Nach der Tat in die Düsseldorfer Altstadt
Am Vorabend soll Dennis E. dem
Vietnamesen in der Notschlafstelle am Derendorfweg 190 Euro gestohlen
haben, das Münzgeld hatte er aber in der Geldbörse gelassen. Danach war
es zum Streit mit dem 59-Jährigen gekommen, der die Notschlafstelle
deshalb verlassen musste und sich am Eingang zum Tüv einen Schlafplatz
suchte.
Dort entdeckten
ihn Dennis E. und Sven Wilhelm K. in der Nacht – und wollten sich auch
noch die Münzen und eventuell die Bankkarte des dreifachen
Familienvaters holen. Etwa sieben bis acht Euro fanden sie bei ihrem
Opfer, eine Bankkarte nicht. Um den Raub zu vertuschen – so der Vorwurf
der Staatsanwaltschaft – sollen die beiden Männer beschlossen haben, ihr
Opfer zu töten.
Zunächst soll Dennis E. den
Vietnamesen so fest mit einer Zaunlatte ins Gesicht geschlagen haben,
dass sie zerbrach. Ein Polizeibeamter, der dem 59-Jährigen schon
begegnet war, erkannte den Mann am Tatort nicht wieder, weil das Gesicht
so entstellt war. Danach sollen die beiden Angeklagten zehn Minuten
lang immer wieder gegen den Oberkörper des schmächtigen Vietnamesen
getreten haben. Nachdem sie die Zaunlatte und die Baseball-Kappe des
59-Jährigen in einem Waldstück versteckt hatten, kamen die beiden
Schläger noch einmal zurück, so die Anklage. Der Vietnamese röchelte
noch, starb aber wenig später. Danach fuhr das Duo in die Düsseldorfer
Altstadt. Bei der Rückkehr in die Notschlafstelle wartete schon die
Polizei.
Im Prozess
präsentierte sich Dennis E. als tickende Zeitbombe. Schon in der ersten
Klasse fiel er mit seinem ersten Diebstahl auf, wenig später begann er,
Flächenbrände zu legen. Nachdem seine Eltern völlig überfordert waren,
durchlief er zahlreiche Jugendeinrichtungen. Auch dort fiel er immer
wieder auf, bedrohte Mitbewohner und Personal, warf gezielt Messer
hinter seinen Opfern her.
Zwei Hakenkreuze auf der Brust
Zweieinhalb Jahre
verbrachte Dennis E. in einer Pflegestelle auf Teneriffa. Ein eigener
Hund, zwei Meerschweinchen und eine kleine Katze sollten ihm Liebe und
Wärme geben. Das klappte auch zunächst. Doch als seine Mutter ihm per
E-Mail mitteilte, dass sie noch ein Kind erwarte, rastete der Junge aus.
Er trat Hund und Meerschweinchen tot und steckte das Kätzchen in ein
Abflussrohr. Das Tier überlebte.
Immer wieder kam der 18-Jährige,
der zwei Hakenkreuz-Tattoos auf der Brust trägt und auch in der
Hooligan-Szene von Fortuna Düsseldorf aktiv war, seitdem mit dem Gesetz
in Konflikt.
Auch sein
mutmaßlicher Komplize ist unter anderem wegen Diebstahls und
Körperverletzung vorbestraft. Der Prozess wird fortgesetzt.
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Vietnamese wegen acht Euro getötet: Mörder hat Hakenkreuz-Tattoo
Ein besonders brutaler Mord wird vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt. Was auf den ersten Blick nach einem Raubmord aussieht, könnte sich als Tat aus zutiefst rassistischen Motiven entpuppen.
Bei einem brutalen Mord an einem vietnamesischen Obdachlosen in
Nordrhein-Westfalen könnten rechtsextremistische Motive eine Rolle
gespielt haben. Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Düsseldorf sagte
einer der beiden mutmaßlichen Mörder, dass er Kontakte zu Neonazis
unterhalte und auch manche ihrer Einstellungen teile. Der als
Gewalttäter bekannte 18-Jährige bezeichne Ausländer als "Kanacken",
bestätigte er auf Nachfrage des Vorsitzenden Richters. Er habe zudem
Hakenkreuze auf seiner Brust tätowiert.
Die 18 und 38 Jahre alten Männer hatten der Polizei gestanden, den
schmächtigen Asiaten vor acht Monaten getötet zu haben. Das Opfer und
die Angeklagten schliefen in der gleichen Obdachlosen-Unterkunft in
Neuss. Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage angesetzt.
Zehn Minuten lang sollen die Täter auf den 59 Jahre alten Vater
dreier Kinder eingeschlagen und ihn dann beim Sterben beobachtet haben.
Der hoffnungslos unterlegene Mann war an seinem Blut erstickt. Die
mutmaßlichen Mörder hatten ihr Opfer laut Anklage zunächst wegen acht
Euro Kleingeld ausgeraubt. Um zu verhindern, dass der Vietnamese sie
wegen des Raubes anzeigt, sollen sie ihn dann erschlagen haben.
dpa