"Hèn mà còn nhận ra mình là thằng hèn, là hèn tử tế. Hèn mà ngậm miệng ăn tiền là hèn nhơ bẩn.
Hèn mà ngậm máu phun người là hèn bất nhân. Hèn bán đất bán nước thì trời tru đất diệt"
(Phạm Chuyên)

Montag, 21. Februar 2011

Libyen: Gadhafis Zeit ist abgelaufen

40 Jahre lang gerierte sich der Autokrat als Kunstfigur, nun geht Gadhafi mit aller Härte gegen seine Gegner vor. Es wird ihm nicht mehr helfen. M. Gehlen kommentiert.

Der libysche Machthaber Muammar al-Gadhafi
Der libysche Machthaber Muammar al-Gadhafi

Muammar al-Gadhafi ist abgetaucht. Seit seinem kurzen Karnevalszug über den Grünen Platz in Tripolis durch die zusammengekarrten Honorarjubler wurde er nicht mehr gesehen. Er scheint zu ahnen, dass nach Ben Ali und Hosni Mubarak nun auch die Reihe an ihm ist, dem „Führer der Führer Arabiens und König der Könige Afrikas“. Und er scheint entschlossen, seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.

Vom ersten Tag des Zorns an ließ Gadhafi sofort scharf schießen – inzwischen richten seine Soldaten und Söldner im Volk ein Massaker an. Der Despot scheut vor nichts zurück, um seine Macht zu retten, die nicht mehr zu retten ist. Lange gefiel er sich in der Rolle des skurrilen Weltlehrmeisters und Politclowns. Zuhause ließ er sich als „Bruder Führer“ verehren, umschwärmt von devoten Hofschranzen, geschützt von einem allgegenwärtigen Geheimdienst. Paris und Rom ertrugen seine erratischen Staatsbesuche, weil es bei ihm was zu holen gibt. Der Beduinenoberst sitzt auf den größten Ölvorräten in Afrika, er beliefert halb Europa – auch Deutschland und die Schweiz.

Doch nun haben seine Untertanen ebenfalls die Nase voll von 42 Jahren Vetternwirtschaft, Inkompetenz und Gängelei, die Libyen zugrunde gerichtet haben. Mit all seinen Bodenschätzen und seiner für arabische Verhältnisse überschaubar kleinen Bevölkerung könnte das Land eine Insel der Seligen sein. Stattdessen ist es ein ärmlicher, merkwürdig verschrobener Flecken Erde geblieben. Die Jungen wollen nicht mehr. Sie wollen leben, wie ihre Altersgenossen auf der anderen Seite des Mittelmeers. Und sie trauen ihrem „Grünbuch-Vordenker“ mit seiner neo-sowjetischen Alten Garde nicht mehr zu, ihnen eine lebenswerte Zukunft zu eröffnen.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-02/gadhafi-libyen-kommentar