"Hèn mà còn nhận ra mình là thằng hèn, là hèn tử tế. Hèn mà ngậm miệng ăn tiền là hèn nhơ bẩn.
Hèn mà ngậm máu phun người là hèn bất nhân. Hèn bán đất bán nước thì trời tru đất diệt"
(Phạm Chuyên)

Freitag, 18. November 2011

Obamas Asien-Strategie: Amerika startet das Projekt Pazifik

US-Präsident Obama im australischen Parlament: "Präsenz hat höchste Priorität" 
AFPUS-Präsident Obama im australischen Parlament: "Präsenz hat höchste Priorität"
Es ist eine klare Botschaft an Peking: Die USA verstärken ihre Präsenz im asiatisch-pazifischen Raum - wirtschaftlich wie militärisch. Nach Australien entsendet Präsident Obama sogar Elitetruppen. Damit verschieben sich die weltweiten Gewichte: Europa ist als Handelspartner nur noch zweite Wahl.

Sydney - Der US-Präsident fand deutliche Worte: "Wir sind hier, und wir werden hier bleiben", sagte Barack Obama während einer Rede vor dem australischen Parlament in Canberra. Vor dem 19. Gipfeltreffen der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (Asean) in Indonesien umriss der amerikanische Staatschef damit die Strategie seines Landes für den pazifischen Raum - militärisch wie wirtschaftlich wollen die USA ihren Einfluss in der Boom-Region ausbauen.
"Ich habe eine strategische Entscheidung getroffen: Als Pazifiknation werden die USA eine größere und langfristigere Rolle in der Gestaltung dieser Region und ihrer Zukunft spielen", so Obama in der australischen Hauptstadt. Der Präsident war am Mittwoch zu seinem mehrfach kurzfristig verschobenen Besuch in Australien eingetroffen und wird von dort nach Indonesien weiterreisen. Die USA sind erstmals zu einem Gedankenaustausch mit den Asean-Staaten und ihren Partnern in der Region eingeladen, darunter China und Japan.

Die US-Präsenz in der Gegend habe in seiner Regierung oberste Priorität, betonte Obama während seiner Ansprache mehrfach. Jegliche Reduzierungen der Ausgaben seines Landes für Verteidigung würden nicht auf Kosten dieses Ziels erfolgen. Da außer der Mehrheit der globalen Atommächte auch "rund die Hälfte der Menschheit" in Asien beheimatet sei, werde die Region "in hohem Maße bestimmen, ob das kommende Jahrhundert von Konflikt oder Zusammenarbeit, unnötigem Leid oder menschlichem Fortschritt gekennzeichnet sein wird", sagte Obama.


Sorge über wachsende Macht Chinas
 

Zuvor hatte der Präsident am Mittwoch den Ausbau der US-Militärkräfte auf dem australischen Kontinent angekündigt. Bis Mitte 2012 werden Militärflugzeuge und bis zu 2500 Mann, darunter viele Elitesoldaten der Marines, nach Darwin in den Norden des Kontinents verlegt. Die Marines sollen alle sechs Monate rotieren. Sie könnten in kürzester Zeit Hilfsaktionen starten oder auf Sicherheitsaspekte in der Region reagieren, erläuterte er. Die Stadt ist nur 820 Kilometer von Indonesien entfernt.


Vertreter beider Seiten haben betont, dass die Vereinbarung keine dauerhafte US-Präsenz oder einen Militärstützpunkt in Australien schaffe. Ziel sei ein Signal, dass die USA und Australien im Angesicht jeglicher Gefahr zusammenhielten, sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta. Australiens Premierministerin Julia Gillard erklärte, der Schritt werde die Zusammenarbeit beider Länder in der Region stärken.


Beobachter werteten den Beschluss als Zeichen der Besorgnis über ein zunehmend robustes Auftreten Chinas. Vor allem Länder wie Japan und Südkorea hatten sich in der Vergangenheit für ein stärkeres Engagement der USA in der Region ausgesprochen. Obama betonte zwar, die USA fürchteten China nicht. Auch wolle Washington das Land nicht von seinen Wirtschaftsbündnissen im asiatisch-pazifischen Raum ausschließen. Doch erwarteten die USA, dass China die Verpflichtungen anerkenne, die es mit sich bringe, eine Weltmacht zu sein. Das chinesische Außenministerium äußerte Zweifel an der Notwendigkeit weiterer US-Truppen in der Gegend.


Zusammenarbeit mit Peking - Abkehr von Europa
 

Seit dem Zweiten Weltkrieg halten die USA Militärbasen in Japan und Südkorea. Mit der Nutzung von Militäranlagen in Australien soll nun auch eine Präsenz im südlichen Teil der Großregion gewährleistet sein. Das Südchinesische Meer ist auch für die USA eine wichtige Handelsregion, doch China hält es für seinen Einflussbereich und will keine Einmischung Washingtons dulden. "China ist zum größten Handelspartner der meisten Länder in der Region geworden und hat amerikanischen Einfluss untergraben", heißt es in der "New York Times". 

In seiner Rede vor dem Parlament sagte Obama, die USA würden sich um weitere Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit Peking bemühen, darunter eine bessere Kommunikation zwischen den Streitkräften beider Länder. Dadurch sollte ein besseres Verständnis gefördert und Fehlkalkulationen vermieden werden.


Der US-Fokus auf die Staaten des Pazifikraums könnte im Umkehrschluss eine Abschwächung der US-Handelsbeziehungen mit Europa bedeuten. Schon lange blicken Investoren und Großkonzerne mit Sorge über den Atlantik. Laut "Wall Street Journal" besteht ein Hauptziel der neuen Strategie darin, "die Achse von Europa in die asiatisch-pazifische Boom-Region zu verlegen". 


jok/dpa/dapd/Reuters

SpiegelOnline