Wer in populären chinesischen Onlinediensten Meldungen zum Begriff "Ägypten" sucht, erhält seit Samstag eine Fehlermeldung. Betroffen sind die mit Twitter vergleichbaren Mikroblog-Plattformen der Anbieter Sina und Sohu, wo Privatpersonen eigene Nachrichtenströme pflegen, Videos und Quellen einbinden können.
Die Regierung in Peking zensiert die in China ansässigen Websites regelmäßig, zugleich werden die etwa 450 Millionen Internet-Nutzer im Land häufig am Besuch ausländischer Websites gehindert.
Trotz der stetigen Furcht der chinesischen Behörden vor Protesten im eigenen Land berichteten die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua und der staatliche Fernsehsender CCTV jedoch über die seit Tagen andauernden Massendemonstrationen gegen die ägyptische Führung. Dabei wurde allerdings der Schwerpunkt der Berichterstattung auf die von Demonstranten ausgehende Gewalt gesetzt, nicht auf die Ursache der Proteste gegen die Regierung. Demokratie sei mit den Bedingungen Ägyptens und Tunesiens nicht vereinbar und entsprechende Bestrebungen in Asien würden allenfalls zu "Chaos in den Straßen" führen, lautete ein Kommentar in der regierungsnahen "Global Times".
lis/AFP/dpa/Reuters