Vietnamesisches Neujahrsfest in der Pfalzschule mit viel Folklore
Bergkamen, 30.01.2011, Katja Burgemeister
Weddinghofen. Lange hat Nam Tran-Hoang nach seinem Retter gesucht. Jetzt, nach 22 Jahren, hat er den Kapitän des Schiffes gefunden, das ihn und 149 weitere Menschen aus dem Meer vor Vietnam in Sicherheit gebracht hat.
Mit zwölf weiteren Boat People kam Nam Tran-Hoang in das Übergangslager in Oberaden. Drei der Geretteten feierten am Samstag mit ihm und gut 300 anderen Vietnamesen wie schon so oft in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten das vietnamesische Neujahrsfest in der Turnhalle der Weddinghofer Pfalzschule.
Schüsse verfolgten ihn und die 78 Menschen, die sich in dem kleinen Boot versteckt hielten. Alle Wertsachen wurden ihnen gestohlen. Ein Schiff umkreiste sie, bis das Boot voller Wasser lief. Nach fünf Tagen hatten sie kein Trinkwasser mehr. Nam Tran-Hoang hatte schon fast die Hoffnung verloren, als endlich ein Schiff Lichtsignale sendete, ihn mit den anderen Flüchtlingen an Deck des Containerschiffes nahm und nach Hongkong brachte. In dem Boot saßen auch sein Bruder und eine junge Frau, die später seine Ehefrau wurde. Sie alle haben Kapitän Helmut Lorenz ihr Leben zu verdanken.
Jetzt, wo sie ihren Retter gefunden haben, wollen sie sich bedanken. Bislang haben sie rund 30 von den Flüchtlingen von damals in der ganzen Welt aufgetrieben, um am 7. Mai in Seligenstadt Wiedersehen zu feiern.
Fast jede der Familien, die am Samstag das „Jahr der Katze“ frühzeitig vor dem eigentlichen Neujahrsfest am 5. Februar mit einem Gottesdienst und anschließender Feier begrüßte, hat ein ähnliches Schicksal erlebt.
Die ersten „Boat People“ kamen 1979 mit der Cap Anamur nach Deutschland. Für Hong Nha Nguyen ist der 19. Juni 1980 der Tag, an dem sein neues Leben begann. „Wir hatten unter den Kommunisten keine Freiheiten mehr – es war furchtbar“, erinnert er sich. Mit 77 Menschen zwängte er sich in ein zwölf Meter langes Boot. Vier Tage waren sie unterwegs, das Trinkwasser ging aus, als das Boot zerbrach, ein Helikopter sie aus dem Wasser rettete und auf die Cap Anamur brachte. Er kam direkt in das Übergangslager nach Oberaden. Heute lebt er in Dortmund. „Meine Heimat ist hier in Bergkamen“, betont er.
Die ersten „Boat People“ kamen 1979 mit der Cap Anamur nach Deutschland. Für Hong Nha Nguyen ist der 19. Juni 1980 der Tag, an dem sein neues Leben begann. „Wir hatten unter den Kommunisten keine Freiheiten mehr – es war furchtbar“, erinnert er sich. Mit 77 Menschen zwängte er sich in ein zwölf Meter langes Boot. Vier Tage waren sie unterwegs, das Trinkwasser ging aus, als das Boot zerbrach, ein Helikopter sie aus dem Wasser rettete und auf die Cap Anamur brachte. Er kam direkt in das Übergangslager nach Oberaden. Heute lebt er in Dortmund. „Meine Heimat ist hier in Bergkamen“, betont er.
Minh Duong Le war 18 Jahre alt, als er vor den Kommunisten floh. „Meine Eltern waren wohlhabend – ich hätte nicht studieren dürfen“, erzählt er. Mit 151 Menschen setzte er alle Hoffnung in ein elf Meter langes und zweieinhalb Meter schmales Boot. Sie hatten Glück: Schon nach 30 Stunden entdeckte sie die Cap Anamur. In Oberaden bekam er schnell eine Wohnung, später sogar eine Lehrstelle in Herne.
„Wir hatten hier Freiheit und keinen Hunger mehr – das ist heute unvorstellbar“, erzählt er, der zwei Kinder hat und zwei Mal seine Familie in Vietnam besucht hat. „Meine Kinder können das, was wir damals erlebt und durchgemacht haben, nicht begreifen.“
„Wir hatten hier Freiheit und keinen Hunger mehr – das ist heute unvorstellbar“, erzählt er, der zwei Kinder hat und zwei Mal seine Familie in Vietnam besucht hat. „Meine Kinder können das, was wir damals erlebt und durchgemacht haben, nicht begreifen.“
http://www.derwesten.de/staedte/bergkamen/Boat-Peope-wollen-Retter-danken-id4223091.html